Rolls-Royce
Der Hersteller von Edelkarossen geht zurück auf die beiden Gründer Frederick Henry Royce und Charles Steward Rolls. Kamen beide auch aus unterschiedlichen Gesellschaftsschichten verband sie doch der Wunsch, ein hochwertiges und zuverlässiges britisches Automobil zu bauen. Als sie sich 1904 das erste Mal trafen, hatte Royce gerade einen Prototyp gebaut und der 14 Jahre jüngere Rolls handelte schon seit einiger Zeit mit importierten Automobilen.
Zwei Jahre später schlossen sich ihre beiden Firmen in Manchester zur Rolls-Royce Ltd. zusammen und produzierten den Silver Ghost, welcher schnell den Ruf des damals besten Autos der Welt erlangte. 1908 wurde in Derby eine neue Fabrik eröffnet, in der dieses Auto von nun an gebaut wurde. Gleichzeitig begann man ab 1915 auch mit dem Bau von Flugzeugmotoren, welche im Ersten Weltkrieg zum Einsatz kamen.
Zwischen den Kriegen baute man Hochleistungsmotoren um neue Geschwindigkeitsrekorde zu Lande, zu Wasser und in der Luft erreichen zu können. Gleichzeitig erwarben sich die Rolls-Royce-Automobile in den 1920er Jahren ihren Ruf als Mythos, den man mit Adel, Reichtum und Glamour verband.
1931 übernahm man den Konkurs gegangenen Konkurrenten Bentley. In der Folge wurden Rolls-Royce-Modelle vorwiegend für den Chauffeurbetrieb konzipiert, während die sportlicheren Bentleys als Selbstfahrer gebaut wurden.
Im Zweiten Weltkrieg wurden wieder vorrangig Flugzeugmotoren gefertigt. Nach dem Krieg wurde die Produktion nach Crewe verlegt, wo der erste komplett selbst gebaute Rolls-Royce auf den Markt kam, bei dem auch der Karosserieaufbau in Eigenregie erfolgte.
Ab 1965 wurden dann die ersten Fahrzeuge mit selbsttragender Karosserie produziert. Aufgrund von Problemen im Bereich des Flugzeugmotorenbaus kam es in den 1970er Jahren zu finanziellen Schwierigkeiten. Nur durch eine Verstaatlichung durch die britische Regierung konnte das Unternehmen gerettet werden. Schließlich gliederte man die erfolgreiche Automobilsparte unter dem Namen „Rolls-Royce Motor Cars“ aus, welche 1980 von dem Mischkonzern Vickers aufgekauft wurde. Die Eigentumsrechte an der Marke blieben allerdings beim neu aufgestellten Triebwerk-Hersteller „Rolls-Royce plc.“. 1985 rollte in Crewe dann bereits das hunderttausendste Fahrzeug vom Band. Zu Beginn der 1990er Jahre wirkte sich die aufkeimende Rezession negativ auf den Umsatz des Unternehmens aus.
Erfolg hatte man erst wieder 1998 mit einem von Grund auf neu geschaffenen Modell. Allerdings stammte der Motor von BMW, womit Rolls-Royce seinen Namen als rein britisches Automobil verlor. In den Folgejahren versuchten sowohl VW, als auch BMW die Firma zu übernehmen. Schließlich einigten sich die beiden Konzerne darauf, dass VW die Marke Bentley erhielt, während BMW Rolls-Royce bekam. 2003 wurde dann der erste von BMW produzierte Rolls-Royce hergestellt.